elfnullelf #vernetzt zum Thema Lebensmittelwirtschaft mit globalen Lieferketten rückt in den politischen Fokus
elfnullelf #vernetzt zum Thema Lebensmittelwirtschaft und Lieferketten
Fachkolleg*innen aus Politik, Verbänden und Unternehmen in digitalen Eins-zu-Eins-Gesprächen zu einem Thema miteinander zu vernetzen, darum geht es in unserem digitalen Veranstaltungsformat elfnullelf #vernetzt.
Das Format
Zehn ausgewählte Teilnehmende konnten sich bei einer weiteren Ausgabe von elfnullelf #vernetzt am 26.07.2021 von 18:00 bis 19:15 Uhr in zwei Networking-Runden zum Thema „Lebensmittelwirtschaft mit globalen Lieferketten im politischen Fokus – zwischen Selbstverpflichtung und Regulierung“ austauschen und neue Kontakte knüpfen. Ein bisschen wie bei einer Präsenzabendveranstaltung, wenn man sich zum Gespräch am Bistrotisch trifft.
Christoph Mayer, Gründer und Geschäftsführer der KistenKrämer GmbH gab einige Impulse zum Thema regionale Bezugsquellen von Lebensmitteln. Seine Grundbotschaft: “Kurze Lieferketten nützen der Umwelt, den Bauern und stellen vor allem wieder eine engere Verbindung von Konsumenten und Produzenten her. Wenn wir die erreichen wollen, müssen wir die Nahversorgung neu denken und insbesondere das auf Zentrallogistik beruhende Geschäftsmodell der Supermärkte hinterfragen.”
An dieser Stelle herzlichen Dank an Christoph Mayer für den Impuls!
Themen und Ergebnisse
Nach dem Impulsvortrag ging es in die Break-Out-Rooms, wo bi- oder trilateral diskutiert wurde. Thematisiert wurden dabei u.a. folgende Themen:
- Lebensmittel, die vor Ort produziert werden, sollten möglichst auch vor Ort angeboten und konsumiert werden
- Vertrieb von Lebensmitteln neu denken: dezentral, statt zentral
- Nachhaltig können Erzeuger nur sein, wenn sie nachhaltige Absatzmärkte haben, wo Verantwortlichkeiten in der Distribution klar sind
- Supermärkte mit zentralen Strukturen schaffen keine verantwortliche Verbindung zwischen Erzeuger und Konsument
- Nahversorgung ist auch Thema für ländliche Regionen: Nur wenn die Menschen dort leicht ihren täglichen Bedarf an Lebensmitteln (und darüber hinaus: Hygieneartikel, Zutaten, Getränke etc.) decken können, möchten sie auch dort leben; Digitalisierung macht aktuell schon viel möglich
Herausforderung:
Angebotsportfolio, das über den klassischen Bauernhofladen hinausgeht. Netzwerk von verschiedenen Produzenten und Anbietern. Distributionsgemeinschaften mit großen Einheiten/Unternehmen.
Zwischenfazit:
Viele Verbraucher sind gerade während der Corona-Pandemie ins Nachdenken über Konsum, Kochen/Essen zu Hause, regionaler Einkauf, nachhaltige Erzeugung etc. gekommen. Es gibt viele Ansätze und Netzwerke für Innovationen in diesem Bereich. Der Bedarf wird aber zu einem sehr hohen Prozentsatz über die großen Supermarkketten gedeckt. Der regionale Anteil in diesen Märkten liegt überwiegend im einstelligen Bereich, auch wenn die Werbung/das Marketing etwas anderes suggeriert.
In den anschließenden Eins-zu-Eins-Gesprächen wurden weitere Aspekte erörtert. Es ging um den bestehenden Rechtsrahmen, mögliche Selbstverpflichtungen, aber auch um die mögliche Zukunft eines regionalisierten Lebensmittelhandels:
- Wie reagieren die Konsumenten auf eine möglicherweise eingeschränkte Produktauswahl?
- Wie können bestehender (zentralisierter) Lebensmitteleinzelhandel und ein stärker regionalisierter Handel enger im Interesse der Kunden zusammenarbeiten?
- Wo muss die Politik ggf. mit Förderung nachsteuern?
- Wie können die Erzeuger wieder zu den eigentlichen Gewinnern einer neugedachten Lebensmittelnahversorgung werden – weg von der Masse, hin zur Klasse?
- Kann der Bedarf dadurch für alle gedeckt werden?
- Lebensmittelverschwenung/-vernichtung ist ebenfalls ein großes Thema
Die Fragen zum Einstieg und Abschluss der Veranstaltung geben dieses recht klare Bild wider:
Sollte die Politik die regionale Lebensmittelproduktion und -distribution aktiver und stärker vorantreiben?
Ja
Nein
Enthaltung
Kaufen Sie Lebensmittel bewusst lokal/regional ein (Wochenmarkt, Supermarkt mit Hinweisen, ab Hof direkt…)?
Ja
weiß nicht
Enthaltung
Sind Sie der Meinung, dass ausreichend (politische) Impulse gesetzt werden, um eine zukunftsfähige Strategie im Lebensmitteleinzelhandel umzusetzen?
Ja
nein
weiß nicht
Künftige Termine
Für das Format haben wir sehr viel positives Feedback bekommen. Deshalb werden wir elfnullelf #vernetzt künftig regelmäßig zu unseren Themenfeldern mit ausgewählten Teilnehmenden veranstalten.
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