Kohle-Diskussion
Mit dem Abschlussbericht der Kohlekommission (eine Web-Seite Kohlekommission.de gibt es nicht, den Link hat Greenpeace-Energy gekapert!) ist eine lebhafte Debatte darüber im Land entbrannt, wie die Energieversorgung zukünftig – über 2038 hinaus – sichergestellt werden kann. Ökonomen wie z.B. der Vorsitzende der von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende, Prof. Dr. Andreas Löschel von der WWU Münster, sagen, dass der Kompromiss volkswirtschaftlich viel zu teuer sei. Eine CO2-Bepreisung könnte die finanziellen Folgen besser abfedern. Die Politik schmeisse mal wieder nur Geld auf ein Problem, ohne die Konsequenzen zu durchdenken. Auch mit Blick auf die Nachbarländer werden Bedenken angemeldet:
Polen, so berichtet Gabor Steingart heute in seinem Morning-Briefing (28.1.2019) hält von einer solchen industriepolitischen Wende offenbar gar nichts. Andere Wissenschaftler befürchten zudem, dass die deutschen Ziele auch noch nach Frankreich oder in andere EU-Länder ausstrahlen werden. Das britische Forschungsinstitut Aurora Energy Research will gar herausgefunden haben, dass bis zu 40% der deutschen Einsparungen nach dem Ausstieg bzw. auch schon bis dahin durch Mehrkapazitäten bei den europäischen Nachbarn aufgezehrt werden – rebounded sozusagen.
Allen Kritikern zum Trotz: Nur solche Maßnahmen bringen Innovationen in den Markt. Power to Gas zum Beispiel. Bei Wind und Sonne wird der überschüssige Grünstrom kurzerhand zu Gas umgewandelt und bei Flaute als „Grüngas“ für die Energiegewinnung eingesetzt. Speichertechnologien werden weiter an Fahrt aufnehmen. Schlussendlich gilt das Argument nicht mehr „man müsste mal, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür“. Jeder Beitrag zum (globalen) Klimaschutz ist wichtig und richtig. Und der deutsche hat mit Sicherheit Signalwirkung.