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Pocket Guide Public Affairs, Vol.1 | Das Monitoring ist die Entscheidungsgrundlage des Beraters

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Die Public Affairs-Beratung ist ein Berufsfeld mit zahlreichen, komplexen Aufgabenbereichen. In dieser vierteiligen Serie schlüsselt Christian Krohne einige der wichtigsten Elemente für erfolgreiches Lobbying auf -kurz und kompakt. Heute erklärt er, warum das Themenmonitoring nichts ist, was man lediglich „mal nebenbei“ machen sollte, sondern gründlich betrieben werden muss.

Der britische Philosoph Francis Bacon beschrieb bereits im 17. Jahrhundert mit seinem Ausspruch „Wissen ist Macht“ in drei Worten das Leitmotiv eines jeden Lobbyisten – denn nur wer über die notwendigen Informationen verfügt, kann erfolgreiches Lobbying betreiben.

In der öffentlichen Diskussion über Lobbyisten steht immer nur das persönliche Gespräch mit den Key Playern im Mittelpunkt. Dass hinter erfolgreicher Beratungs- und Lobbyarbeit allerdings eine umfassende, sehr zeitaufwändige Themenbeobachtung und –Recherche steht, bleibt für das öffentliche Auge jedoch unsichtbar und daher meist unerwähnt.

Welche Themen, Problemstellungen und Player sind für den Kunden relevant und an welchen Quellen finde ich die besten Informationen darüber? Dies muss im Vorfeld analysiert und in einem Monitoring-Plan festgelegt werden, um die Informationen passgenau für den Kunden maßzuschneidern. Es macht beispielsweise wenig Sinn, für einen Kunden aus dem Health-Bereich Fachmedien aus der Architekturszene oder die dazugehörigen Ministerien auf Bundes- und Landesebene zu screenen.

Ein gutes politisches Monitoring muss zweigleisig ablaufen: es genügt nicht, nur die Medienberichterstattung zu verfolgen, ebenso müssen alle parlamentarischen Aktivitäten aufmerksam beobachtet werden. Erst dann ist eine umfassende Analyse und die Entwicklung von Handlungsempfehlung möglich.

Die Lektüre der Tageszeitung bzw. von themenspezifischen Pressespiegeln gehört zu den ersten Handlungen im Alltag eines Lobbyisten. Auch schadet es nicht, die Augen und Ohren im (Parlaments-)Fernsehen und Radio offen zu halten. Seit einigen Jahren gehört auch die Beobachtung und Verwendung sozialer Medien wie Twitter und Facebook zum festen Bestandteil der Monitoring-Arbeit.

Egal,  ob es um eine Anhörung, ein Hintergrundgespräch oder um eine Plenardebatte geht –  um die richtige politische Kommunikation zu betreiben, muss man wissen, was auf Regierungs-, Parlaments- und Ministerialebene vorgeht und welche Inhalte gerade oder in naher Zukunft zur Debatte stehen. Nur auf diese Weise lassen sich gute Kommunikationsstrategien auf die Beine stellen und die richtigen politischen Entscheider ansprechen. Nicht zufällig ist elfnullelf nach Postleitzahl des Deutschen Bundestags, 11011 Berlin, benannt – denn elfnullelf ist im Regierungsviertel zuhause und hat deshalb den Finger am Puls der aktuellen politischen Debatte.

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