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Wie umgehen mit Reverse Politics in der Public Affairs-Beratung?

Zunächst die Erklärung: In jüngster Zeit ist bei uns, aber insbesondere auch international zu beobachten, dass diejenigen, die vermeintlich einfache politische Lösungen für komplexe Probleme und Herausforderungen propagieren, demokratische Wahlen gewinnen: USA, FPÖ in Österreich, Rechtsaußen bei uns u.s.w. Die Protagonisten dieser Politik des „auf den Tisch Hauens“ versprechen den Menschen, dass alles eigentlich ganz einfach ist und in Kürze das „Goldene Zeitalter“ anbreche – oder ein Krieg innerhalb von 24 Stunden beendet werden könne. Es gibt genügend Beispiele in der Geschichte, die belegen, dass diese Vorgehensweise – naja – schlicht gescheitert ist. Die Welt ist eben nicht so einfach. Sie bzw. die Menschen waren es wahrscheinlich auch noch nie. Wenn in früheren Zeiten (vormodern) die Welt besser bekannt gewesen wäre, hätte man wahrscheinlich auch schon einen Kontrollverlust verspürt.

Faktoren der Ambivalenzen

Gehen wir vielleicht nicht ganz so weit zurück: Das Aufbrechen der „Übersichtlichkeit“ nach 1990 wurde umarmt und als Einstieg in die ewige Freiheit gefeiert. Aber seitdem haben die Ambivalenzen stetig zugenommen: Globalisierung und Kommunikation schrumpften den Welt auf Dorfgröße. Europa wurde erweitert und ist damit komplexer geworden. Jüngst hat eine Pandemie Menschen und Wirtschaft herausgefordert und was jetzt kommt – KI – kann so recht noch niemand überblicken. Werden Biotechnologie und Computer-Technologie auf lange Sicht die Bewusstseins-Menschen per Algorithmus obsolet machen? Das hört sich wirklich an wie Science Fiction, lässt sich aber einigermaßen schlüssig herleiten – schlage nach beim Historiker Yuval Noah Harari („Homo Deus“). Hinzu kommen aktuell stärker werdende Migrationsbewegungen – teilweise ausgelöst durch den rasant voranschreitenden und zu großen Teilen menschenverursachten Klimawandel.

Worauf gilt es in der Beratung zu achten?

Grundsätzlich gilt: Ganz einfache Lösungen waren auch in den letzten 100 Jahren schon selten. Der demokratische Entscheidungsprozess ist eben etwas mühsamer. Ihn jedoch konstruktiv zu durchlaufen, erhöht die politische und gesellschaftliche Akzeptanz enorm. Die Komplexität der Wirklichkeit ist mehr Chance (Vielfalt) als Gefahr. Aber eben auch große Herausforderung (man verliert leicht den Überblick).

Die strategische Public Affairs-Beratung ist in jedem Fall selbst gut beraten, die Vielfalt im Meinungsspektrum zu berücksichtigen. Am besten immer deutlich mehr als die vermeintlich „einzige Lösung“ in den Blick zu nehmen. Das setzt auch voraus, in Szenarien zu denken und zu argumentieren. Es gibt immer mehrere Varianten. Je intensiver sie schon in der Theorie antizipiert werden, desto leichter lässt sich damit in der eintretenden Wirklichkeit umgehen.

Szenarien in Kombination mit validen Daten bilden wahrscheinlich die optimale Melange. Dafür liegen heute genügend Informationen vor: Wir kennen die demographische Entwicklung ziemlich genau. Daraus lassen sich gut politische Schlüsse für das Gesundheits- und Sozialwesen inkl. Rente ziehen – von optimistisch bis worst case. Wir können ungefähr prognostizieren, wie viel Energie/Strom wir in den nächsten 20 Jahren (Ziel 2045 = Klimaneutralität) benötigen. Was braucht es dafür an Infrastruktur, Netzflexibilisierung und Reservekapazitäten? Es geht aber auch eine Nummer kleiner.

elfnullelf analytix

Mit unserer Unit elfnullelf analytix bieten wir insbesondere für KMU (kleinere und mittelständische Unternehmen) sehr passgenaue Datenmodelle z.B. mit Blick auf deren Stakeholder-Landschaft vor Ort an: Demographie (Arbeitskräfte, Nachbarschaft), Kundenentwicklung (Nachfrageveränderungen, Anspruchshaltung der Konsumenten), und natürlich mit Blick auf die klassische Politik (wer äußert sich wann, wie, wo und in welchem Kontext zum Unternehmen bzw. dessen Geschäftsmodell?). Daraus lassen sich prima Forderungen und eben Szenarien ableiten. Das gibt Sicherheit in einer ambivalenten Umwelt.

Valide Daten helfen auch zu mehr Ehrlichkeit in der politischen Kommunikation. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, wie z.B. der Bürgerbeauftragte des Freistaates Thüringen, Dr. Kurt Herzberg, nicht müde wird zu betonen: Wenn zu viel versprochen wird, was man meint, aus dem Bauch heraus versprechen zu können, aber hinterher nicht einhalten kann, ist das ein Problem nicht nur für die eigene Glaubwürdigkeit. Es wird zu einem Problem für die parlamentarisch-demokratische Kultur insgesamt.

Geschäftsführender Gesellschafter

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